Feldroboter BoniRob der Bundeskanzlerin vorgestellt Dienstag, 20. Oktober 2015

Die von Bosch Deepfield Robotics weiterentwickelte Version des autonomen Feldroboters BoniRob basiert auf gemeinsamen Forschungsarbeiten der 欧洲体育在线_欧洲冠军联赛-投注*直播 Osnabrück und ihren Kooperationspartnern, den Firmen Bosch und Amazone. Bei der Einweihung des Bosch-Forschungscampus in Renningen wurde der preisgekr?nte Roboter der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem Baden-Württembergischen Ministerpr?sidenten Winfried Kretschmann (2.v.l.) vorgestellt. (Foto: Robert Bosch GmbH)

Die Bosch GmbH ist ein langj?hriger Kooperationspartner der 欧洲体育在线_欧洲冠军联赛-投注*直播 Osnabrück. Eines der erfolgreichsten Beispiele der gemeinsamen Forschungsarbeiten ist der autonome Feldroboter BoniRob, der in Zusammenarbeit mit einem weiteren Partner, den Amazonen-Werken aus Hasbergen, entwickelt wurde. Bei der Er?ffnung des neuen Bosch-Forschungscampus in Renningen informierte sich jetzt die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel über aktuelle Bosch-Forschung und speziell über den BoniRob.

(Robert Bosch GmbH / 欧洲体育在线_欧洲冠军联赛-投注*直播 Osnabrück) Neue Arbeitswelt für kreative K?pfe: Mit seinem Forschungscampus in Renningen will Bosch die Disziplinen übergreifende Zusammenarbeit f?rdern und so seine Innovationskraft weiter st?rken. Im neuen Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung sind rund 1.700 kreative Kr?fte in der angewandten Industrieforschung t?tig. In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Baden-Württembergs Ministerpr?sident Winfried Kretschmann sowie zahlreichen weiteren G?sten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde der Forschungscampus jetzt er?ffnet.

W?hrend der Feierstunde betonte die Bundeskanzlerin die Bedeutung der angewandten Industrieforschung: ?Forschung und Innovation sind die Quellen unseres Wohlstandes“, so Dr. Merkel. Rund 310 Millionen Euro hat das Unternehmen in seinen neuen Standort investiert. Der Forschungscampus steht unter dem Motto ?Vernetzt für Millionen Ideen“ und ist laut dem Unternehmen ?der Knotenpunkt des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerkes“.

In diesem Netzwerk ist auch der autonome Feldroboter ?BoniRob“ entstanden, den die Bundeskanzlerin bei einem Rundgang durch den Forschungscampus besichtigt hat. Der Roboter geht auf ein vom Bundesministerium für Ern?hrung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) gef?rdertes, ?ffentliches Verbundprojekt zurück. Dafür haben Experten von Bosch, der 欧洲体育在线_欧洲冠军联赛-投注*直播 Osnabrück und dem Landmaschinenhersteller Amazone zusammengearbeitet. Die Neuentwicklung hat erhebliche Potentiale und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: So erhielten die Projektpartner im Frühjahr auf dem Europ?ischen Robotik-Forum in Wien den ?2015 euRobotics Technology Transfer Award“. Im September 2015 hat der Agrarroboter von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den Deutschen Innovationspreis Gartenbau in der Kategorie Technik erhalten. ?BoniRob erm?glicht ressourcenschonende – ?kologisch wie ?konomisch orientierte – landwirtschaftliche Prozesse, natürlich unter Aufsicht des Menschen und jedoch weitgehend automatisiert“, beschreibt Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der 欧洲体育在线_欧洲冠军联赛-投注*直播 Osnabrück die Vorteile des Roboters. Inzwischen hat Bosch die Weiterentwicklung des erfolgreichen Hightech-Werkzeugs des unternehmenseigenen Start-ups Deepfield Robotics übernommen.

?Wir nutzen unsere Kompetenz in Sensorik, Algorithmik und Bilderkennung, um zu mehr Lebensqualit?t beizutragen“, erkl?rt Professor Dr. Amos Albert, Leiter des Bosch-Start-ups Deepfield Robotics. Sch?tzungsweise um drei Prozent j?hrlich müssen die Ertr?ge in der Landwirtschaft zunehmen, um mit dem Bev?lkerungswachstum mitzuhalten. Neben innovativer Agrartechnik und einem verbesserten Pflanzenschutz kommt deshalb insbesondere der effizienteren Pflanzenzucht eine wesentliche Bedeutung zu. Dort automatisiert und beschleunigt der BoniRob Analyseverfahren. Der Roboter ist so gro? wie ein Kleinwagen und man?vriert dank innovativen Positionsbestimmungsverfahren sowie Satellitennavigation auf den Zentimeter genau über das Feld. Er kann auch zur umweltschonenden Kultivierung von Ackerfl?chen eingesetzt werden.

Umfeldsensorik und Bildverarbeitung in der Pflanzenzucht
Pflanzenzüchter sind heute in der Lage, das Erbgut neuer Sorten im Labor sehr detailliert zu analysieren. Wie gut die Pflanzen aber tats?chlich wachsen, ob sie resistent gegen Sch?dlinge sind und wie viel Dünger und Wasser sie brauchen – all das zeigt sich erst im ?Praxiseinsatz“ auf dem Feld. Dort untersuchen und analysieren Pflanzenforscher in oft akribischer Handarbeit tausende Gew?chse: Blattgr??e und -farbe, Fruchtgr??e und -form, Wuchsform, Insektenbefall oder den Gehalt des grünen Blattfarbstoffes Chlorophyll. Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse entscheiden sie dann, mit welchen Pflanzen sie weiterarbeiten m?chten. Diese sogenannte ?Bonitur“ ist Namensgeber für den BoniRob.

Schonende Unkrautbeseitigung
Nicht nur die Pflanzenzucht kann der BoniRob wesentlich beschleunigen. Auch die allt?gliche Arbeit auf dem Feld erleichtert der Agrarroboter. So unterscheidet er anhand der Blattformen Nutzpflanzen von Unkraut. Mit Hilfe eines Rammstabs beseitigt er Unkraut dann mechanisch statt mit Gift. Unerwünschte Pflanzen werden einfach und mit hoher Geschwindigkeit in den Boden gerammt.

Zunehmende Intelligenz durch maschinelles Lernen

Mit Blick auf die vielf?ltige Flora kommt der automatischen Bilderkennung des BoniRobs eine wesentliche Rolle zu. Albert beschreibt die Herausforderung: ?In frühen Stadien ?hneln sich zum Beispiel die Bl?tter von M?hren und Kamille sehr.“ Daher muss er dem BoniRob das Lernen und Erkennen von Blattformen beibringen. Wie ?erkl?rt“ man einem Robotersystem die Formen eines M?hrenblattes? Das Forschungsteam nutzt dafür das sogenannte maschinelle Lernen. Dabei erfasst die Technik viele Bilddaten, in denen die Forscher die Unkr?uter markieren. ?Der BoniRob lernt so mit der Zeit, immer besser anhand Parameter wie Blattfarbe, -form und -gr??e zwischen gewünschten und unerwünschten Pflanzen zu unterscheiden“, beschreibt Albert.

 

Von: Nadine Loleit / Lidia Uffmann

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