,,Kulturelle ?ffnung“ – Diversity und Interkulturelle Kompetenz im Kontext der Integration von Geflüchteten

Kompetenzmodellierung

Kompetenzmodellierung

Immer wieder war die Rede von Problemen im Umgang mit Leuten anderer Kulturen. Doch welche Eigenschaften und F?higkeiten helfen konkret, mit diesen Problemen umzugehen und eine Verbesserung zu schaffen? Dies herauszufinden ist ein weiteres Ziel des Projektes (siehe Zielsetzungen: Arbeitspakete).

Ein wichtiger Ausgangspunkt ist die interkulturelle Wahrnehmung. Unsere Personenwahrnehmung ist kulturspezifisch gepr?gt, sodass ein kulturabh?ngiges Menschenbild aufgebaut wird. Geh?rt der Interaktionspartner nun einer anderen Kultur an, weicht dieser von der von uns gewohnten Verhaltensweise ab. Wenn diese abweichenden Verhaltensmuster nun auch bei anderen Personen der Kultur immer wieder auftreten, handelt es sich um kulturspezifische Verhaltensmuster. Diese wahrzunehmen und zu erkennen ist ein erster Schritt, Verst?ndnis aufzubauen. Damit die Zusammenarbeit gelingt, müssen die Erwartungen an den Gegenüber nun von beiden Seiten angepasst werden (Quelle: Thomas, A., 2014).

Zun?chst ist es wichtig, eine gute Selbstwahrnehmung zu haben. Dazu geh?rt, mein Selbstbild zu kennen: Welcher Gruppe geh?re ich an? Welche Denk- und Handlungsschemata sind für meine Gruppe normal? Welche Vorstellungen, Wünsche, Werte und Einstellungen habe ich? Welche Ziele sind mir wichtig, nach welchen Motiven handle ich? (Quelle: Layes, 2013). Zur Selbstwahrnehmung geh?rt nun noch das Wissen darüber, wie mein Handeln, meine Gestik, meine Mimik und mein Erscheinungsbild nach au?en hin wirken. Kurz gesagt: Ich wei?, welchen Eindruck ich hinterlasse.

Um nun das Handeln meines Gegenübers richtig beurteilen zu k?nnen, ist interkulturelles Wissen ?u?erst wichtig. Nach dem Abgleich des Selbstbildes mit dem Fremdbild des Gegenübers wurde bemerkt: ,,Wir sind unterschiedlich‘‘. Um das Verhalten nun einzusch?tzen ist es wichtig zu wissen, welche Verhaltensweisen in der Kultur meines Gegenübers ,,normal‘‘ sind (Thomas, A., 2014).

Einfühlungsverm?gen und Empathie sind Eigenschaften, die in diesem Zusammenhang ?u?erst wichtig sind (Bolten, 2001). Sie helfen, meine Selbstwahrnehmung zu verbessern und mein Fremdbild (Einsch?tzung des Gegenübers) genauer aufzubauen. Durch das Einfühlungsverm?gens ist es m?glich, sich in den Partner hineinzuversetzen und der Frage ,,Was sind die Motive und die Anreize meines Gegenübers für sein Verhalten?‘‘ nachzugehen.

Innerhalb der Interaktion mit Menschen, ist Kommunikation eine der wichtigsten Komponenten. Und gerade hier treten – bedingt durch unterschiedliche Sprachen – h?ufig gro?e Probleme auf. Das Risiko des Missverstehens ist sehr gro?, gerade beim Verwenden von Redewendungen oder Sarkasmus bzw. Ironie. Die F?higkeit zur interkulturellen Kommunikation ist daher von Bedeutung. Dabei benutzt mindestens einer der Kommunikationspartner eine ihm fremde Sprache. Zudem ist Wissen über Sprachegebr?uche und symbolisches Handeln sowie die Gestik der fremden Kultur vorhanden. Der Aufbau dieser F?higkeit setzt das Interesse für andere Sprachen voraus (Thomas, A., 2016).

All diese Eigenschaften und F?higkeiten spielen zusammen und helfen beim Aufbau der Interkulturellen Kompetenz. Diese ist, wie bereits erl?utert nicht einheitlich zu definieren. Interkulturell kompetente Personen haben die F?higkeit, kulturelle ?berschneidungssituationen zu erkennen und in diesen Situationen die Verlaufsprozesse und Wirkungen aus dem eigenen sowie fremden Organisationssystemen zu verstehen. Auf Grundlage dieses Verst?ndnisses werden nun Handlungsstrategien abgeleitet, die die Ziele aller beteiligten Personen berücksichtigen.  Die oben beschriebenen Eigenschaften helfen beim Aufbau der Kompetenz. (Thomas, 2016).

Insgesamt kann die Erwerbung von interkultureller Handlungskompetenz als Lern- und Entwicklungsprozess gesehen werden. Die Aneignung von Wissen über fremde Kulturen sollte einhergehen mit pers?nlichen Kontakt und der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur (Thomas, 2016).